Tussahseide Beschreibung und Pflege

Tussahseide Beschreibung und Pflege

Seide mit aussergewöhnlicher Textur

Tussah-Seidenstoff stammt von wilden Seidenraupen. Dieser Wildseidenstoff hat eine ungleichmäßige Struktur und ungefärbt eine schöne Honigfarbe. Der Tussah-Seidenstoff als Meterware eignet sich perfekt zum Nähen interessanter, unkonventioneller Seidenkleidung und ist ein toller Seidenstoff für die Inneneinrichtung.

Als Tussahseide wird die wichtigste der sogenannten wilden Seiden bezeichnet, die von wildlebenden Seidenspinnern (Nachtschmetterlingen), z. B. vom japanischen Eichenspinner, gewonnen wird.

 

Gewinnung

Tussahseide wird aus den Kokons bereits geschlüpfter Schmetterlinge gewonnen, die nicht unter menschlicher Aufsicht gezüchtet wurden. Das Schlüpfen der Insekten hinterlässt ein Loch im Kokon, was den Faden in mehrere Teile zerreisst.

Zum Verweben werden die Fäden verdickt, wodurch die charakteristischen unregelmässig-noppigen Textiloberflächen entstehen. Wegen der starken Verbastung wird die Tussahseide gerissen und als Spinnfaser zu ungleichmässigen, knotigen Garnen weiterverarbeitet.

 

Herstellung

Zuerst wird die äussere Kokonschicht entfernt und die Sericinschicht in heissem Wasser erweicht, damit die Seidenfäden nicht mehr aneinanderkleben. Anschliessend werden jeweils 5–10 Kokonfäden miteinander abgehaspelt, um die natürliche Unregelmässigkeit und Farbaffinität der einzelnen Seidenfäden auszugleichen.

 

Haptik

handwarm, weich
Bastiger, griffiger Faden mit unregelmässiger Struktur

 

Schutz und Pflege

Seide sollte weder mit Parfum oder Deo besprüht noch mit Bleichmitteln gewaschen werden. Flecken entfernt man besser nicht einzeln, sondern wäscht das ganze Stück von Hand mit milder Seife oder einem speziellen Seidenshampoo in lauwarmem Wasser. Seifenrückstände lassen sich anschliessend mit Weinessig ausspülen. Dunkle oder bedruckte Seide sollte auf keinen Fall eingeweicht, sondern nur kurz in kaltem Handbad gewaschen und Seide generell niemals ausgewrungen werden. Gebügelt wird von der Rückseite ohne Aufsprengen von Wasser und bei geringer Temperatur. Vom Bleichen und Trocknen im Tumbler wird dringend abgeraten, da die Seide dadurch all ihre Eigenschaften verliert.